Unsere Stadt Viersen
Familien- und kinderfreundliches Viersen
Die Sektion Oberbeberich ist ein Ortsteil von Alt-Viersen und gehört heute zur Stadt Viersen. 1970 ließ die kommunale Neuordnung aus den ehemals selbständigen Städten Viersen, Dülken, Süchteln und der Gemeinde Boisheim die neue Stadt Viersen entstehen. Sie ist seit 1975 auch Sitz des Kreises Viersen. Der Zusammenschluss vereinte Gebiete von unterschiedlicher Geschichte und Tradition, die bis 1803 sogar verschiedenen Staaten angehörten: Dülken, Süchteln und Boisheim lagen im Herzogtum Jülich, Viersen gehörte zum geldrischen Amt Krickenbeck und seit 1713 zur preußischen Provinz Geldern. Erst im 19. Jahrhundert bildete sich durch die räumliche Nähe und die vergleichbare soziale und industrielle Entwicklung eine Verbindung heraus. Sie ließ die Städte als zusammengehörig empfinden und prägte den Begriff des „Drei-Städte-Gebietes“. Ungeachtet aller Gemeinsamkeiten hat sich manche, über viele Jahrhunderte gewachsene Eigenart in den einzelnen Stadtteilen erhalten. So präsentiert sich Viersen heute seinen Bürgern und Gästen als eine Stadt von lebendiger Vielfalt.
In Viersen findet man moderne Zentren ebenso wie attraktive Wohngebiete im Grünen oder Bereiche mit eher dörflichem Charakter. Rund 77.000 Menschen leben hier zwischen Niers und Nette.
Viersen ist auch eine Stadt der kurzen Wege. Wer in Viersen einkaufen möchte, findet in den drei Fußgängerzonen nicht nur eine Fülle attraktiver Geschäfte mit einem umfassenden Warenangebot, sondern auch Parkplätze in ausreichender Zahl, die in der Mittagszeit zwischen 13 und 15 Uhr und an allen Samstagen sogar kostenlos angeboten werden - und das in unmittelbarer Nähe der Einkaufsbereiche. Die verschiedenen Wochenmärkte in Viersen, Dülken und Süchteln sind ein beliebter Treffpunkt.
Eine besondere Attraktion gibt es alle zwei Jahre: Unter dem Motto „Viersen blüht“ durchzieht dann ein farbenfrohes Blumenband die Innenstädte. Zahlreiche Skulpturen und Objekte sind jeweils von Juni bis September phantasievoll bepflanzt und verwandeln die Einkaufsstraßen in blühende Flaniermeilen.
Eine lange Tradition hat Viersens Ruf als Kulturzentrum am Niederrhein. Mittelpunkt des kulturellen Lebens ist die Festhalle. Die hohen akustischen Qualitäten des Saals waren einer der Gründe dafür, dass berühmte Dirigenten wie Wilhelm Furtwängler, Herbert von Karajan und Sergiu Celibidache oder große Orchester wie die Berliner Philharmoniker oft und gern hier zu Gast waren. Der Westdeutsche Rundfunk nutzt die Festhalle immer wieder für seine Aufnahmen.
Bis zum heutigen Tag bilden die Sinfoniekonzerte einen Schwerpunkt im kulturellen Leben der Stadt. Doch das Angebot reicht viel weiter, von Darbietungen der Musikschule bis hin zum Meisterkonzert, von der Klassik bis zur Rockmusik. Einen besonderen Rang nehmen das Internationale Jazz-Festival, das alljährlich im Herbst stattfindet, und der Viersener Musiksommer ein. Weiter wird den Besuchern ein umfangreiches und anspruchsvolles Programm aus den Bereichen Schauspiel, Oper, Operette, Musical und Ballett geboten. Die Kleinkunst ist inzwischen ebenfalls in der Festhalle zu Hause, dazu gibt es besondere Programmpunkte für den künstlerischen Nachwuchs wie das Kindertheater und eine Schul- und Amateurtheaterwoche.
1981 wurde in einer ehemaligen Fabrikantenvilla in unmittelbarer Nähe des Kreishauses die Städtische Galerie im Park eröffnet, die seither mit Wechselausstellungen Kunstinteressierte aus allen Regionen anzieht. Auch Amateure haben hier von Zeit zu Zeit Gelegenheit, sich zu präsentieren. Die in den 60er Jahren begonnene grafische Sammlung der Stadt wird immer wieder in Ausschnitten gezeigt. Es gibt Führungen, Vorträge, Künstlergespräche und lebendige Diskussionen, die eine Auseinandersetzung mit den dargestellten Werken erlauben. Die Galerie beherbergt zudem die Kinder- und Jugendartothek der Stadt Viersen, eine in Deutschland einzigartige Einrichtung.
In unmittelbarer Nachbarschaft der Galerie entstand in den letzten Jahren die Skulpturensammlung. In der Parkanlage befinden sich Werke von Karl Horst Hödicke, David D. Lauer, Erwin Heerich, Mark di Suvero, Anthony Cragg, Wolfgang Nestler und Matta.
Die Albert-Vigoleis-Thelen-Stadtbibliothek, benannt nach dem aus Süchteln stammenden Dichter, wurde 1990 am Rathausmarkt fertig gestellt. Hier befinden sich weit über 100.000 Medieneinheiten. Der Veranstaltungsraum der Bibliothek wird für Ausstellungen oder Autorenlesungen genutzt. Den Anliegen der Bevölkerung folgend wurden in den letzten Jahren weitere Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, die überwiegend kulturellen Zwecken dienen, so das „Weberhaus“ in Süchteln oder das „Alte Waisenhaus“ in Dülken. Das umfassende kulturelle Angebot Viersens runden das Stadtarchiv und die Musikschule und die Volkshochschule des Kreises ab.
Im weiteren Verlauf der Hauptstraße liegt die evangelische Kirche, die 1878/79 an die Stelle der seit 1718 bestehenden ersten Kirche trat. Hier fällt der Blick auf die Skulptur „Jakob kämpft mit dem Engel“, die Bonifatius Stirnberg 1993 schuf. Die Bedeutung der evangelischen Kirchengemeinde für die Entwicklung Viersens dokumentiert der in der Nähe gelegene evangelische Friedhof mit den Grabstätten bedeutender Viersener Bürger aus Industrie und Wirtschaft.
Ein besonderes Beispiel für den behutsamen Umgang mit alter Bausubstanz ist das 1906 im Jugendstil erbaute und 1995 restaurierte Stadtbad an der Burgstraße. Das Engagement der Stadt für dieses bedeutende Bauwerk wurde 1997 durch die Verleihung des Rheinischen Denkmalpreises gewürdigt. Auch die ehemalige Generatorenhalle der Stadtwerke an der Rektoratstraße wurde in den achtziger Jahren mit großer Sorgfalt renoviert. Sie dient heute mit gediegenem Ambiente als Raum für Veranstaltungen.
Erhalten ist auch noch eine Reihe alter Hofanlagen, die von der Zeit Viersens vor der industriellen Entwicklung Zeugnis ablegen. Als besonderes Beispiel ist der „Tho-Riethof“ an der Neuwerker Straße anzusehen, der auf das Jahr 1661 datiert wird.
Durch die Restaurierung des Bismarckturmes auf dem Grünzug Hoher Busch-Süchtelner Höhen, das in diesem Bereich errichtete „Labyrinth“ - auf dem Mittelpunkt der Stadt Viersen - und den Kletterwald Niederrhein sind neue und interessante Anziehungspunkte im Stadtgebiet Viersen entstanden.
In Dülken haben sich noch Reste der alten Stadtmauer mit einem Befestigungsturm, dem „Gefangenenturm“, erhalten. Den alten Stadtkern überragt die Pfarrkirche St. Cornelius. Sie wurde 1871 erbaut und ist eine der größten und schönsten, vor allem aber eine der wenigen fünfschiffigen Kirchen am Niederrhein. Den benachbarten Brunnen auf dem Alten Markt zieren seit dem Jahr 2000 vier Bronzeskulpturen „Die vier Winde - Frühling, Sommer, Herbst und Winter“ des Bildhauers Kurt Sandweg.
In Dülken treibt der rheinische Humor besondere Blüten. Stolz sind die Dülkener auf ihre seit dem 18. Jahrhundert bestehende Narrenakademie, die weltweit einzige ihrer Art, und ihre Narrenmühle. Die alte Bockwindmühle, erbaut im Jahre 1809, beherbergt ein einzigartiges Narrenmuseum, in dem die Dülkener mit großer Sorgfalt Bemerkenswertes und Kurioses zusammengetragen haben. Wer in Dülken einen Rundgang durch die gemütliche Altstadt mit ihren vielen Gaststätten und Kneipen unternimmt, wird dort auch „Tien Anton“ begegnen, einem der vielen Dülkener Originale. Ihm setzte der Bildhauer Hubert Löneke 1980 ein bronzenes Denkmal.
Die romantischen Gassen mit vielen hübschen Altstadthäusern prägen das Gesicht des Süchtelner Stadtkerns im Umfeld der Pfarrkirche St. Clemens. Ein Kleinod ist die evangelische Kirche, einer der ersten Kirchenbauten der Reformierten aus dem 17. Jahrhundert und der älteste im ehemaligen Herzogtum Jülich. Inmitten der Fußgängerzone befinden sich auch das Süchtelner Wahrzeichen, der Weberbrunnen (1918-1928), und eine lebensgroße Figurengruppe „Menschen im Gespräch“ von Karl-Henning Seemann.
Ein alter Pilgerweg führt im weitläufigen Waldgelände der Süchtelner Höhen zur Irmgardis-Kapelle auf dem Heiligenberg, die erstmals 1498 erwähnt wird. Der heutige Bau stammt aus dem Jahre 1664 und ist Ziel einer Prozession aus Anlass der alljährlich stattfindenden Irmgardis-Oktav zu Ehren der Süchtelner Schutzheiligen.
In Boisheim, dem kleinsten der Viersener Stadtteile, findet der Besucher die Luzia-Kapelle aus den Anfängen des 17. Jahrhunderts und entlang der Nettetaler Straße die für den Niederrhein so typischen Backsteinwohnhäuser. Die Kapelle in Lind wurde errichtet zur Erinnerung an den Wirbelsturm von 1891, der in Boisheim, aber auch in Dülken und Süchteln beträchtliche Zerstörungen anrichtete.
Dieser Text wurde von der Stadt Viersen zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank an den Pressesprecher Peter Abrahams!